Saisonauftakt mit Steigerungspotenzial
Die Vorbereitung und gegenwärtige Urlaubszeit forderte vom Rodder Kader schon bereits vor Saisonbeginn ihren Tribut. Ebenfalls weilte auch Trainer Stefan Morgner im Urlaub. So musste das Co-Trainergespann um Felix Wulfert und David Schmid bereits im ersten Spiel das verletzungs- und urlaubsbedingte Fehlen mehrerer Spieler kompensieren.
Rodde begann das Spiel mit einer 4-2-3-1 Formation, wobei insbesondere das Flügelspiel über die Außenverteidiger forciert werden sollte.
Passend zum Anstoß ließ der Regen nach und der Hauptplatz zeigte sich bei milden Temperaturen in einem ausgezeichneten Zustand.
Das Spiel begann mit einem vorsichtigen Abtasten der beiden Mannschaften und war durch viele Zweikämpfe im Mittelfeld geprägt. Wilmsberg konnte sich die erste Chance in der 13. Spielminute erarbeiten, aber der Rodder Torwart Michael Staggenborg parierte den Fernschuss ohne Probleme. Die Anfangsphase war weiterhin von vielen langen Bällen geprägt, die keinen geregelten Spielfluss zuließen. Wilmsberg hatte in dieser Phase etwas mehr Ballbesitz, aber konnte diesen auch nicht in zwingende Aktionen ummünzen.
Ab der 20. Minute nahm das Spieltempo zu und es wurden mehrere Chancen auf beiden Seiten erspielt. Zu Erst legte ein Wilmsberger Spieler den Ball per Hackentrick im Strafraum auf, doch der Rodder Torwart Staggenborg hatte aufgepasst und konnte den Ball gefahrlos aufnehmen. Im Gegenzug zeigte sich Maximilian Wulfert auf der linken Rodder Angriffsseite sehr engagiert und konnte mehrere Ballgewinne in Folge erzwingen.
Der Schiedsrichter Jonas Jürgens pfiff eine großzügige Linie und ließ viele Aktionen laufen.
In der 25. Minute kam es zu einem Laufduell zwischen dem Wilmsberger Torhüter Dominic Theissen und dem Rodder Mittelfeldspieler Henning Evers. Der Wilmsberger konnte den Ball gerade noch zum Einwurf klären. Dies begründete aber den Beginn der ersten Rodder Drangphase. So schickte Henning Evers kurz danach, mit einem Pass aus dem Mittelfeld, Patrick Klimczak. Dieser überlief die Wilmsberger Abwehr, ging am Torwart vorbei, wobei ihm der Ball jedoch wieder glücklich vom Torwart zurück vor die Füße prallte und scheiterte dann aus kurzer Entfernung unter Bedrängnis mit seinem Schuss am Außenpfosten. Patrick Klimczak ließ sich von diesem Fehlschuss aber nicht entmutigen und legte im nächsten Angriff gefährlich von der Grundlinie zurück, doch sein Pass fand keinen Abnehmer.
Rodde hatte sich durch diese Aktionen die Spielkontrolle gesichert und ließ Wilmsberg nicht mehr aus ihrer Hälfte kommen. Zur 30. Spielminute wurde dann Christoph Schöneich für Richie Böhm eingewechselt, um den Druck aus der Zentrale auf Recht zu erhalten.
Diese Auswechslung tat den Rodder Offensivbemühungen aber keinen Abbruch. In der 33. Minute brach Klimczak, nach gutem Pass von Alexander Lübke, erneut auf der linken Seite durch und konnte den Ball wieder in den Rückraum zurücklegen. Diesmal fand sein Pass Henning Evers, dessen Schuss wurde aber zur Ecke abgefälscht.
Eine Balleroberung bei einer der wenigen Offensivaktionen der Wilmsberger in dieser Phase nutzte der Rodder Innenverteidiger Marcel Wilde für einen gefährlichen Konter. Er marschierte aus der eigenen Hälfte los und sein Schuss von der gegnerischen Strafraumkante ging nur knapp am langen Eck vorbei.
Nach zwischenzeitlichem Flügelwechsel der offensiven Außenspieler Patrick Klimczak und Maximilian Wulfert, konnte Wulfert den Ball tief in der gegnerischen Hälfte erobern und im Strafraum auf Stürmer Jan Minnerup ablegen. Minnerups Schuss wurde aber durch den heraushechtenden Wilmsberger Torwart abgeblockt.
Als sich beide Mannschaften schon auf ein torloses Unentschieden zur Halbzeitpause einstellten, schlug Rodde in der 43. Spielminute doch noch zu. Nach einer langen Freistoßflanke von Alexander Lübke stand Innenverteidiger Marcel Wilde im Fünfmeterraum frei und köpfte gegen die Laufrichtung des Wilmsberger Torwarts sicher zum 1:0 für Rodde ein.
Die beiden Trainer schickten ihre Mannschaften nach der Halbzeitansprache unverändert zurück auf den Platz für die zweite Hälfte.
In dieser wurde Rodde aber direkt von forsch aufspielenden Wilmsbergern geschockt. In der 50. Spielminute versenkte Samson Golijaj einen Abpraller zum 1:1 Ausgleich im Rodder Tor. Vorausgegangen war ein langer Freistoß aus dem Mittelfeld, nach dem ein Wilmsberger Spieler ungestört auf Höhe des Fünfmeterraumes zum Kopfball kam. Der Rodder Torhüter Staggenborg parierte diesen Kopfball noch stark, konnte den Ball aus dieser kurzen Entfernung aber nur nach vorne abprallen lassen und war dann gegen den Nachschuss machtlos.
Rodde war nach diesem Treffer sichtlich um Spielkontrolle bemüht, fand aber in der 57. Spielminute eine schnelle Antwort. Nach öffnendem Pass des eingewechselten Schöneichs ist Klimczak auf der linken Seite wieder frei durch. Er bleibt diesmal ruhig, lässt noch zwei Wilmsberger Spieler und den Torhüter aussteigen und vollendet dann aus kurzer Entfernung zum 2:1 für Rodde.
Im Folgenden verpasste es Rodde aber, das Spiel zu beruhigen oder durch einen dritten Treffer für die Vorentscheidung zu sorgen. Das Spiel wurde durch viele Wechsel auf beiden Seiten und die langsam schwindende Kondition hektischer und offener.
Abwehrchef Andre Wilde zeigte sich in dieser Phase sehr präsent und konnte viele Zweikämpfe durch Antizipation und gutes Stellungsspiel schon vorab vermeiden.
In der 67. Spielminute war aber auch er machtlos. Nach einer Flanke von der rechten Seite kam, wie bereits beim ersten Gegentor, ein Wilmsberger Spieler frei zum Kopfball und setzte den Ball an die Latte. Den Abpraller versenkte der Wilmsberger Stürmer Mustafa Berisha dann gekonnt zum 2:2. Dieser Treffer führte aber zu heftigen Reklamationen der Rodder Abwehrspieler, sie monierten ein Handspiel Berishas bei der Ballmitnahme. Schiedsrichter Jürgens ließ sich aber nicht umstimmen und gab den Treffer für die Wilmsberger.
Im Anschluss verflachte die Partie zusehends. Den beiden Mannschaften war anzumerken, dass es sich um das erste Saisonspiel handelte und es diversen Spielern noch an Kondition und Spielrhythmus mangelte. Beide Mannschaften erspielten sich noch einige Halbchancen, aber ohne dem gegnerischen Tor wirklich gefährlich werden zu können.
Lediglich in der 78. Minute ergab sich noch eine Großchance für Wilmsberg. Aber der inzwischen eingewechselte Andre Boom konnte gerade noch vor dem einschussbereiten Wilmsberger Spieler retten.
Ästhetisch erwähnenswert von Rodder Seite war noch der Fallrückzieher von Andre Wilde in der 83. Spielminute. Nach Ecke von Rodde kam er im gegnerischen Strafraum zum Abschluss, doch der technisch sehr ansehnliche Fallrückzieher ging am Tor vorbei.
In der 85. Minute machte sich Torwart Staggenborg über die mäßige Leistung der Rodder Mannschaft in der zweiten Hälfte Luft. Hierbei geriet er aber in ein Wortgefecht mit dem Schiedsrichter und kassierte eine gelbe Karte wegen Meckerns.
Dieser Ausbruch führte aber nicht mehr zu einem Aufbegehren der Rodder Mannschaft. Rodde verfügte zwar über die Spielkontrolle, aber konnte keine zwingenden Angriffe mehr erspielen. Auch vier aufeinanderfolgende Ecken blieben für die Rodder ohne Ertrag.
So pfiff der Schiedsrichter das überwiegend faire Spiel nach neunzig Spielminuten ohne Nachspielzeit beim wohl leistungsgerechten Stand von 2:2 ab.
Für Rodde bleibt zu konstatieren, dass der Saisonstart zwar nicht missglückt ist, aber dass mit etwas mehr Konzentration auch ein Auftaktsieg möglich gewesen wäre. Insgesamt überwiegen aber die positiven Eindrücke, denn nichtsdestotrotz handelte es sich beim SV Wilmsberg III wohl um eine der stärkeren Mannschaften der Liga und dafür zeigte Rodde eine sehr ansprechende Frühform. Rodde kontrollierte das Spiel über weite Teile und hätte vor allem in der ersten Hälfte die Führung hochschrauben können. Das Rodder Trainierteam kann somit guten Mutes auf die nächsten Spiele blicken und dürfte auch positiv bemerkt haben, dass sich die Neuzugänge bereits sehr gut in das Rodder Spiel eingefügt haben. Am nächsten Wochenende reist die Zweitvertretung von Rodde nach Metelen an den Sportpark Süd und will dort den Saisonstart mit einem Sieg abrunden.