SV Germania Hauenhorst 3 – Eintracht Rodde 3 3:2 (2:1)
„Bald ist Halloween“ – dieser Gedanke muss beiden Mannschaften am Sonntag Morgen durch den Kopf gespukt haben, einen gespenstisch schlechten Gruselkick ablieferten. Das Wetter gab sich alle Mühe mitzuhalten. Möglicherweise hatte einigen Spielern aber auch die Zeitumstellung auf's Gemüt geschlagen. Fest steht, dass beim 3:2-Heimsieg des SV Germania Hauenhorst 3 gegen Eintracht Rodde 3, Not gegen Elend antrat und die Hausherren einfach insgesamt weniger schlecht waren. Es herrschte von Anfang an ein heilloses Durcheinander – auf beiden Seiten. Taktische Vorgaben oder eine Art von System war nicht wirklich auszumachen. Bezeichnend dafür der 1:0-Führungstreffer der Hauenhorster – ein als was auch immer gedachter hoher langer Ball von rechts, senkte sich in der 9. Minute ins linke Eck. Freude bei Jens Löckemann, der so unerwartet zum Torerfolg kam. Auch wenn der Torhüter nicht besonders glücklich aussah, waren die Hauenhorster vorher unbehelligt vor's Tor marschiert – und das sollte sich noch einige Male wiederholen. Im Anschluss gelang es Rodde einige Nadelstiche zu setzen, so wie die Sonne hin und wieder durch die grauen Wolken stach. Denn auch die Hausherren waren hinten alles andere als Sattelfest. Julian Schütte gelang nach 22 Minuten der Ausgleich, nachdem er zuvor noch knapp, allein auf den Torwart zugehend, vergeben hatte. Ganze sechs Minuten hielt das Unentschieden, dann passierte irgendetwas Dummes und der SVG ging durch Deniz Ata wieder in Führung. Dieses Spielchen setzte sich bis zur Halbzeit auf beiden Seiten fort. Es hätten auch drei oder vier Tore mehr fallen können.
So konnte es nicht weitergehen und das tat es auch nicht. Es wurde schlechter. Beide Mannschaften perfektionierten ihre Spielweise aus der ersten Halbzeit und lieferten 1A Grütze ab. Ich mag Grütze – vor allem mit Vanillesauce. Zeitsprung! In der 63. Minute hat Jan Minnerup einen Geistesblitz. Er nimmt den Ball, läuft, schießt. 2:2. So einfach! In diesem Moment trifft das Rodder Kollektiv eine folgenschwere Entscheidung: „Wir spielen jetzt voll auf … Niederlage!“ Mittelfeld? Brauchen wir nicht. Anspielstationen? Luxus! Aber immerhin hat man in der 70. Minute vier Stürmer, die einen guten Blick auf den Siegtreffer durch den Hauenhorster Manuel Lichter genießen können. Alles gut. Es bleiben ja noch 20 Minuten Zeit, noch wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Oder? Nein. Einfach nein. Es gab gegen Ende noch ungefähr eine Chance auf ein Tor, die aber vergeben wurde. Germania Hauenhorst hätte allerdings noch erhöhen können. Schluss.
Also, gibt es nach der Partie auch nur irgendetwas Positives was man als Rodder mit nach Hause nehmen kann? Das Torverhältnis ist es bestimmt nicht. Keine Verletzten? Weiß man noch nicht. Es gab keine Platzverweise. Und es gab einen falschen Einwurf – gut für die Mannschaftskasse! An einigen Stellen war der Einsatzwille zu verspüren, aber mehr auch nicht.
Es spielt auch gar keine Rolle, wer der nächste Gegner ist. Mit der Leistung muss sich, um den Bogen zurück zu Halloween zu schlagen, niemand vor der Dritten fürchten. Wir können uns höchstens auf den Rücken drehen und tot stellen.
Ach ja, vier Spieler der Zweiten waren auch dabei. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die nach diesem Spiel namentlich erwähnt werden wollen.
Dieser Bericht wurde Ihnen präsentiert von Zynismus – wenn Ironie und Sarkasmus einfach nicht mehr ausreichen.
Ernsthaft, wie soll ein Spielbericht nach so vielen graupeligen Spielen denn noch aussehen?