Eintracht Rodde 3 – Portu Rheine 3:7 (1:3)
Mit einem 3:7 gegen Neu-Tabellenführer Portu Rheine geht man, nach einer doch eher strapaziösen Hinrunde und mit mageren drei Punkten auf dem Konto, in die herbeigesehnte Winterpause.
Was kann man aus der letzten Begegnung des Jahres mitnehmen? Drei eigene Tore, nicht zweistellig kassiert, und lange gut mitgehalten und gespielt.
Nachdem es in den Tagen zuvor dauerhaft aus allen Eimern geschüttet hatte, hatte der eine oder andere die leise Hoffnung gehegt das Spiel würde nicht stattfinden. Allerdings war der Platz überraschenderweise sehr gut bespielbar und das Wetter schenkte den Anwesenden ein regenfreies Fenster von knapp 90 Minuten. Der Kader der Dritten war erwartungsgemäß kurzfristig von „wow, wo kommen die ganzen Leute her?“ auf „der Ersatztorhüter kann sich ja auch ein Spielertrikot überziehen“ zusammengeschrumpft.
An dieser Stelle ein allgemeiner Dank an die alten Herren und die Spieler der Zweiten, die immer da sind, wenn es knapp wird.
Das taktische Ziel war wie so oft hinten eng stehen, bei Balleroberung schnell in die Vorwärtsbewegung umzuschalten und die sprintstarken Spieler vorne einzusetzen. Vorteil heute: die sprintstarken Offensiven waren sprintstark.
Die Zuschauer sahen von Anfang an eine muntere Partie, in der Portu zunächst die Oberhand hatte. Was sie humorlos innerhalb von 10 Minuten in zwei Tore ummünzten (3./10.). Erst wurde die Unordnung in der Rodder Hintermannschaft ausgenutzt; beim zweiten Treffer wurde die Unordnung in der Rodder Hintermannschaft ausgenutzt – bei einer Ecke.
Der Anschlusstreffer gelang dann in der 20. Minute. Noel Hermeling netzte von rechts kommend, nach einer schönen Stafette ein. Somit ist er mit drei Treffern Roddes vorerst bester Torschütze. Zuvor vergab die Dritte schon eine gute Chance und in der 15. Minute hätten die Gäste sich nicht über eine rote Karte beschweren dürfen, als Simon Morgner kurz vor dem Strafraum auf der linken Seite frei durch war, und nur mit letzter Not und regelwidrig gestoppt werden konnte. Fünf Minuten vor der Pause dann der erneute Rückschlag für die Hausherren. Portu kombiniert sich mit Leichtigkeit durch den gegnerischen Strafraum und geht mit 1:3 in Führung.
In der Pause forderte Trainer Schöneich seine Spieler auf, die Fehler abzustellen. Denn mit etwas mehr Konzentration, sowohl im Abwehrverhalten, als auch in der Vorwärtsbewegung sollte es definitiv möglich sein wieder heranzukommen. Und so kam es auch. Allerdings benötigte es zunächst noch ein (unglückliches) Eigentor der Hausherren, um endgültig aus dem Quark zu kommen. Tobias Wolters fälschte in der 50. Minute einen Schuss unhaltbar ab.
Dann begann die zeitweise Aufholjagd der Dritten. Im Mittelpunkt Andreas Holländer, der im Sturmzentrum die Bälle festmachte und clever verteilte. In der 52. Minute klingelte es das zweite Mal im Kasten von Portu. Eine scharfe Hereingabe von Morgner erreichte Klaus Iwanicki, der nur den Fuß in den Ball halten musste. Dann in der 60. Minute das Highlight der Partie: Holländer am Ball, mit dem Rücken zum Tor, Entfernung gut 25 Meter. Alles kein Problem. Aus der Drehung packt der Instinktfußballer den linken Hammer aus. In hohem Bogen fliegt der Ball auf den Kasten der Gäste zu und senkt sich hinter dem Keeper ins Tor. Das ist der Anschlusstreffer, 3:4.
Leider währte die Freude nicht ganz so lange. Schon zwei Minute später gelang Portu das 3:5. Und richtig erholen konnte die Dritte davon nicht mehr. Man versuchte noch sich aufzubäumen, kassierte aber in der 70. das 3:6 und kurz vor Schluss noch das 3:7 (84.). Ende.
Kann man jetzt zufrieden mit der Partie sein? Wenn man der allgemeinen Stimmung nach dem Spiel Glauben schenken darf ja, eigentlich schon. Man hatte einen auf dem Papier überlegenen Gegner lange geärgert und eine gute Moral bewiesen. Jetzt ist Winterpause. Die Mannschaft trifft sich am Samstag noch einmal zu einer gemeinsamen Winterwanderung mit anschließendem Umtrunk im Rodder Vereinsheim. Dort besteht dann die Möglichkeit die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Im neuen Jahr kann man dann erholt in die Vorbereitung starten und vielleicht wird es ja mehr Erfolgserlebnisse für die schwer gebeutelte Dritte geben. Wünschen kann man es sich ja.