Die Wiedergutmachung
Vor dem Match schwor Trainer Stefan Morgner seine Elf ein, das Spiel aus der Vorwoche vergessen zu machen und Horstmar und der ganzen Liga zu zeigen, dass Rodde jeden Gegner schlagen könne. Geprägt war das Spiel durch die schwierigen Platzverhältnisse, mit denen beide Mannschaften zu kämpfen hatten. Nachdem viele Spieler auf dem nassen Geläuf ins Rutschen kamen, bemerkte Spieltagsexperte Siegfried L., der dem Live-Kommentator Carsten R. unterstützend zur Seite stand, dass er Eis auf dem Platz gesehen habe.
Trotz der widrigen Spielverhältnisse war das Match geprägt durch den unbedingten Willen der Rodder die Punkte im Clemens-Holthaus-Stadion zu behalten und dem Tabellenführer die erste Niederlage beizubringen. Rodde verfolgte zunächst die Devise tief zu stehen und den Gegner erst kurz vor der Mittellinie anzugreifen. Sie schafften es im Mittelfeld die Räume dicht zu halten, wodurch den Horstmarern nur die Möglichkeit der langen Bälle blieb. Doch diese konnte die Abwehr, um Kopfballungeheuer Andre Wilde meist entschärfen. Somit musste Torwart Michael Staggenborg sein neues, knallpinkes Torwarttrikot (eine Hommage an Teilzeit-Torwart und Wrestling-Idol Tim Wiese) zunächst nicht beschmutzen. Doch auch Rodde kam zu Beginn zu keinen klaren Torchancen. In der 36. Minute war Fortuna den Roddern – im Gegensatz zur Vorwoche – wohlgesonnen. Nach einem Einwurf der Rodder in der Hälfte der Horstmarer, der geklärt zu sein schien, rutschte der Abwehrchef der Germania unglücklich aus und ermöglichte es Leihgabe Clemens Lafebre eiskalt aus ungefähr 16,23 Metern zum 1:0 einzunetzen. Die 46 Zuschauer am ausverkauften Nebenplatz des Clemens-Holthaus Stadions jubelten. In Folge des Tores wurden die Rodder auch mutiger und konnten sich immer mehr Chancen durch einige sehenswerte Kombinationen über die Außenspieler Klimaczak und Schluch erarbeiten. Das zweite Tor blieb zunächst verwehrt. So ging es mit dem 1:0 Stand in die Halbzeitpause. Das Trainerteam um Stefan Morgner konnte mit der Leistung seiner Mannschaft bisher sehr zufrieden sein, mahnte jedoch an die Konzentration weiter hochzuhalten. In der Pause wechselte Morgner, um sowohl noch mehr Sicherheit als auch Variabilität ins Spiel der Rodder zu bringen. Für Mittelfeldmotor Christoph Schöneich kam Henning Evers und Fabian „Flinkfuß“ Breulmann ersetzte Simon Lesting in der Abwehr.
Passend zum Wiederanpfiff setzte starker Regen ein und verwandelte den Platz in eine reine Schlittschuhbahn. Der Kampf zwischen beiden Mannschaften setzte sich fort und das Spiel blieb weiterhin offen, da sich auf beiden Seiten Chancen ergaben. Doch die Abwehr und Torwart Staggenborg hielten hinten dicht. In der 56 Minute hatte Patty Klimczak die Chance eine Vorentscheidung zu erzielen. Nach flinkem Lauf über die Außenseite lupfte er den Ball. Spektakulär konnte Horstmars Schlussmann den Ball noch an die Latte lenken und somit das Tor verhindern. Ein Gegenstoß von Horstmar konnte zur Ecke geklärt werden. Diese konnte der Germania jedoch auch nicht helfen, weil Pinky Staggenborg den Ball sicher aus der Luft fischte. Doch auch Trainer Morgner hatte wie seine Mannschaft mit dem Regen zu kämpfen und musste seine Scheibenfischer auf der Brille aktivieren. In der 60. Minute kam dann Oldie Thomas Mengwasser für seinen Schwager. Keine 10 Sekunden nach seiner Einwechslung kam er direkt zum Einsatz und konnte die Linie entlanggehen und eine Ecke herausholen. Diese konnten die Rodder jedoch nicht nutzen. Das Spiel wurde zunehmend hitziger, was in der steigenden Frustration der Gäste begründet lag. Folglich nahmen die gelben Karten zu. Nach einem übermotivierten Zweikampf von Simon Morgner und einem Horstmarer-Spieler rutschte Morgner ins Seitenaus und knallte mit dem Nacken gegen die Feldbegrenzung. Der Schreck der Eintracht war zunächst groß. Doch nachdem die Rodder Bank sich durch die PDF-Erklärung der Kühlpacks durcharbeitete und Morgners Verletzung vorbildlich versorgt war, ging es schnell mit 11 Spielern auf Seiten der Eintracht wieder weiter. Nach kurzer Zeit hatte ebenfalls Hocker die Chance das 2:0 zu vollenden. Er war bereits allein auf den Torwart zugelaufen und hatte ihn umkurvt. Er hätte nur noch den Ball ins Netz schieben müssen, doch dann musste er dem Platz Tribut zollen und nahm ein Bad im Schlamm. Nachdem auf beiden Seiten noch einige Chancen zustande kamen, war es wiederum eine Leihgabe der Ersten, der den Ball sehenswert zum 2:0 einnetzte. Hendrik Heeke schob den Ball gekonnt ins linke, untere Eck und ließ dem Torhüter Horstmars keine Chance. Die Bank jubelte, denn nicht nur wankte der Ligaprimus Horstmar gen Niederlage, sondern auch die dritte Kiste war gesichert. Bis zum Abpfiff brannte auch nichts mehr an und die Rodder konnten einen verdienten Sieg gegen den bis dahin unbezwungenen Tabellenführer für sich verbuchen. Somit wahrte die Elf von Trainer Stefan Morgner den Anschluss an die Tabellenspitze.
Im nächsten Spiel erwartet Rodde am Sonntag bereits um 11 Uhr auswärts die Drittvertretung von St. Arnold. Bis dahin ein gut Kick in die Runde.